Die Museumsgesellschaft organisiert Führungen und Ausflüge, die der bildenden Kunst und dem Kunsthandwerk gewidmet sind. Formate sind die Kurator*innenführungen, bei denen die oder der jeweilige Projektleiter*in des MKK durch die eigene Ausstellung führt, die Ein-Tages-Exkursionen in die Region, die einmal im Jahr stattfindende mehrtägige Sommerreise und das jährliche Sommerfest.  

 

Das Programm finden Sie hier.


Geschenkmitgliedschaft

Sie suchen ein besonderes Geschenk für einen lieben Menschen?

 

Verschenken Sie eine Mitgliedschaft in der Dortmunder Museumsgesellschaft e.V.

 

Eine Geschenkmitgliedschaft beantragen können Sie hier.


Stahlhaus am Hoesch-Museum

Zur letzten Veranstaltung unseres Programms im 2. Halbjahr 2024 hatten das Hoesch-Museum und sein Trägerverein "Freunde des Hoesch-Museums" eingeladen, um uns das neueste Exponat zu zeigen. Wir waren sehr gespannt, ging es doch um ein ganzes Haus, das Stahlhaus L141. Es gehört zu einer kleinen Zahl von Stahlhäusern, die der Stahlkonzern Hoesch in den 1960er Jahren in unterschiedlicher Größe herstellte. Das L141 ist mit seinen 141 als "L" geformten Quadratmetern das größte und stand ursprünglich in Dortmund-Kleinholthausen. In einer spektakulären Nachtaktion war es im Dezember 2022 von dort zu seinem jetzigen Standort am Hoesch-Museum versetzt worden.

 

Wie es dazu kam, wie lange die Vorbereitungen dazu dauerten und noch weitere spannende Details und Anekdoten schilderte Vorstandsmitglied Wolfgang E. Weick in einem unterhaltsamen Vortrag. Anschließend konnte unsere 20köpfige Gruppe das Haus besichtigen, in dem noch vieles aus der ursprünglichen Einrichtung erhalten ist. Maja Porath-Stolte, wissenschaftliche Volontärin am Museum, die in ihrer  Magisterarbeit die Geschichte des Stahlhauses erforscht hat, erläuterte uns erste Überlegungen zum Ausstellungskonzept.

 

Ein leckeres kleines Buffet und Kaltgetränke rundeten die Veranstaltung ab.

 

 

 (Bericht und Fotos von Dr. Marion Grob)

 

Tagesfahrt nach Düsseldorf

Was für eine erhellende, tolle Tagesfahrt! Die 20köpfige Schar war sich nach dem Besuch im Düsseldorfer K20 einig.

 

Vormittags stand eine Führung durch die umfassende Werkpräsentation der Konzeptkünstlerin, Filmemacherin, Fluxuspionierin, Musikerin und Friedensaktivistin Yoko Ono auf dem Programm. Sie begann bereits im Foyer, wo uns der kompetente Guide auf ein kleines aus dem Putz einer Säule ausgestanztes Quadrat aufmerksam machte, an dem wir sonst sicherlich achtlos vorbei gegangen wären. Die Ausführungsanweisung für dieses Werk kommt stets von Ono bzw. ihrem Team aus New York, das Konzept, das die Frage nach dem“ was steckt dahinter“ aufwirft. Die Anwesenheit der Künstlerin ist nicht nötig.

 

In einer großen Halle bildeten u.a. Videos von Performances, Arbeiten auf Papier, Objekt- wie Tonkunst und eine Auswahl aktivistischer Projekte Onos Œuvre ab. Der Guide brachte uns exemplarisch einzelne Arbeiten nahe, nicht nur mit Infos zum Werk an sich, sondern auch mit Informationen über die von westlicher und fernöstlicher Lebens- und Denkart geprägten Künstlerin. Das Video “cut“ von einer Performance aus den frühen 1960ern machte deutlich, warum Ono als Pionierin nicht nur dieser Kunstform gilt – und die Kunst einer Marina Abramovic an sie anknüpft: Ono sitzt mit ernster Miene auf einem Bühnenboden, die Gäste können ihr mit einer Schere die Kleidung abschneiden. Insbesondere der letzte Gast, ein junger Mann, schneidet mit Eifer insbesondere an ihrer Wäsche herum – das spräche in seiner Gesellschaftskritik einerseits für sich und zeige auch Onos bissigen Humor, so der Kunstvermittler.
Der Hinweis auf einen Wunschbaum im Foyer, an den jede/r einen auf ausgelegte Anhänger geschriebenen persönlichen Wunsch hängen kann, rundete den Rundgang ab. Gerade dieser Wunschbaum, dieses Konzept, hat sich längst schon verselbstständigt und taucht gern z.B. auf Festen auf, ohne dass die Nutzer und Nutzerinnen jedes Mal um die Urheberin der Idee wissen.

 

Nach einem schmackhaften Mittagsimbiss im fußläufig entfernten Brauhaus Schlüssel widmete sich die zweite Führung der grundlegend neu konzipierten Sammlung des K20, sie umfasst einen sehr großen Bestand von Kunstwerken aus verschiedenen Epochen. Für die Neukonzeption wurden Werke u.a. von alten Meistern aus früheren Epochen Werken heutiger Künstlerinnen und Künstlern gegenüber gestellt, insbesondere Kunstwerke von Frauen standen dabei im Zentrum. Auch hier sorgte eine hervorragende Führung wieder dafür, die Bezüge hervor zuheben, uns so die Augen zu öffnen und das Verständnis gerade für Gegenwartskunst zu wecken. Was will man mehr!

 (Ein Bericht von Dr. Marion Grob. Fotos von Elke Niermann)

 

Studienfahrt nach Sachsen vom 28.08. - 01.09.2024

Großes Hallo am ZOB in Dortmund kurz vor Abfahrt nach Sachsen. Viele der Reisenden kennen sich schon von früheren Fahrten und  begrüßten sich freudig – alle sind gespannt auf diese Fahrt. Rückblickend fällt es schwer, einen einzelnen Programmpunkt heraus zu heben! Chemnitz, die künftige Kulturhauptstadt? Leipzig selbst mit seinen restaurierten Höfen und dem Grassi Museum? Die Weinprobe in Radebeul? Im Grunde war alles sehenswert.

 Auf der Zwischenstation in Eisleben begaben wir uns auf Martin Luthers Spuren und besichtigten sein Geburts- und Sterbehaus. Beide wurden zum Luther-Jahr 2017 als UNESCO-Weltkulturerbe zu sehenswerten Gedenkstätten ausgebaut und waren den Besuch wert. Angekommen im Seaside Parkhotel in Leipzig ging´s auf die Zimmer und dann zum Essen, das als Dreigang Menü serviert wurde - auch an den anderen Abenden.

Der zweite Tag begann mit einer Stadtführung durch Leipzig. Wir streiften in drei Gruppen durch Mädlerpassage, Barthels Hof und Specks Hof, Leipzigs Passagen, Handels- und Messehöfe, in denen das “Musterbuch“ erfunden wurde. Auch durchs alte Zentrum mit den Stadtkirchen St. Thomas und St. Nikolai, dem Alten Rathaus und dem Königshaus führte der Weg. Der Rundgang endete im Museum der bildenden Künste, das zu den ältesten Bürgersammlungen Deutschlands zählt.
Beim anschließenden Imbiss im Panorama Tower Restaurant hatten wir in 110 Metern Höhe einen grenzenlosen Weitblick!

Das hübsche Schloss Moritzburg, Drehort des Märchenfilms “Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, war anschließend unser Ziel. Den herrlichen Tag beschlossen wir dann mit der “Sachsenprobe“ auf dem Staatlichen Sächsischen Weingut in der Nähe von Radebeul, auf Schloss Wackerbarth: Es gab ein fabelhaftes Menü mit von einzelnen Winzern der Gegend dazu ausgesuchten Weinen aus ihren Weingütern samt Informationen und unterhaltsamen Anekdoten rund um sächsischen Wein.

Am dritten Tag fuhren wir nach Chemnitz, der drittgrößten Stadt in Sachsen. Auf einer Stadtrundfahrt konnten wir uns davon überzeugen, dass in den Jahren nach der Wende in der ehemaligen Karl-Marx-Stadt eine Menge an einfallsreicher Umwandlung alter Industriegebäude passiert ist und erfuhren, was bis 2025 noch alles erreicht werden soll auf dem Weg zur Kulturhauptstadt.

Nachmittags besuchten wir erst das Museum Gunzenhauser. Es umfasst die Sammlung der „Klassischen Moderne“ des gleichnamigen Münchner Kunstsammlers und -händlers. Danach besichtigten wir die Kunstsammlungen am Theaterplatz, die 1909 eröffnet wurden. An der ersten Ausstellung im neuen Museumsbau mit etwa 500 Kunstwerken nahm der Expressionist Karl Schmidt-Rottluff teil, dessen Arbeiten heute das Kernstück des Museums bilden.
Der vierte Tag war wieder Leipzig gewidmet. Am Vormittag besuchen wir das GRASSI Museum für Angewandte Kunst, das in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag feiert. Es gilt als die “Mutter“ aller Kunstgewerbemuseen in Deutschland und zählt europaweit zu den führenden Häusern für Gestaltung und Angewandte Kunst. Davon konnten wir uns während der sehr guten Führungen überzeugen und waren rundweg begeistert von diesem Museum, das auf jeden Fall mehrere Besuche wert ist!

Anschließend kehrten wir in den traditionsreichen Auerbachs Keller ein. Er gilt seit der Erwähnung in Goethes “Faust“ als das bekannteste Restaurant der Stadt. Gleichzeitig ist das seit 1525 betriebene Lokal das zweitälteste der Stadt und wartete mit tollem Service und gutem Essen auf.

Wer am Nachmittag noch Kräfte mobilisieren konnte, nahm an der Fahrt zum Völkerschlachtdenkmal und der exzellenten Führung dort teil. Abends beim traditionellen Sektempfang kam nach so erlebnis- und lehrreichem Aufenthalt fast schon etwas Wehmut auf ob der Abfahrt am nächsten Tag.

Am Rückreisetag machten wir noch Halt in Zwickau. Mit knapp 90.000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt in Sachsen und auch eine Wiege der deutschen Automobilindustrie. Das wurde uns wiederum mittels hochinteressanter Führung durchs August-Horch-Museum nahe gebracht: Die mehr als hundertjährige Tradition des Autobaus begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Gründung der Werke von Horch (1904), bzw. Audi (1909), die in den 30er und 40er Jahren von der Auto Union und während der DDR-Zeit von den Sachsenring- Werken weitergeführt wurde. Nach der Wende gründete die Volkswagen AG im Stadtteil Mosel eines der größten Unternehmen der neuen Bundesländer, die Volkswagen-Sachsen GmbH, die diese Tradition weiterführt.

Das August-Horch-Museum, 1988 eröffnet, wurde nach umfangreichen Umbau- und Rekonstruktionsarbeiten im ehemaligen Teil des Audi-Werkes 2004 wiedereröffnet und 2017 erneut erweitert. Der Besuch rundete diese Jahresfahrt nach Sachsen ab.

 

 

(Ein Bericht von Dr. Marion Grob. Fotos von Dr. Marion Grob, Marianne Pommrich, Jakob Eicher, Jutta May und Wolfgang Hauth)

 

Sommerfest 2024

 

Auch das diesjährige Sommerfest war ein voller Erfolg!

 Vor allem der Barbershop Chor Ladies First aus Dortmund begeisterte die Anwesenden.

 Der Werkssaal der DSW21 erwies sich als gute Alternative zur Rotunde des MKK, die derzeit nicht für große Veranstaltngen nutzbar ist.

 

Fotos von Elke Niermann, Dr. Marion Grob, Doris Heinze, Maren Beilke)

 

Tagesfahrt nach Enschede

 

Die Tagesfahrt im April 2024 führte 35 erwartungsfrohe Mitglieder der Dortmunder Museumsgesellschaft nach Enschede in Holland und zunächst ins Rijksmuseum Twenthe. Bei unserem Besuch konnten wir uns davon überzeugen, wie abwechslungsreich und vielseitig dieses Museum ausstellt: von klassischer bis hin zu zeitgenössischer, moderner Kunst. Zu seiner großen Sammlung zählen Werke von Breitner, Breughel, Ruisdael und Redon, Jongkind, Monet und vielen anderen. Insgesamt tragen 8000 Objekte vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart zur Bedeutung des Museums in Ostholland bei. In zwei Gruppen erhielten wir aufschlussreiche Führungen durch die aktuelle Ausstellung “Die internationale Landschaft“ und stellten im anschließenden individuellen Rundgang fest, dass das Rijksmuseum Twenthe auch spannende andere Projekte mit Werken gerade auch junger Künstler präsentiert.

 

Nach einem wunderbaren, typisch holländischen Imbiss mit lecker belegten Brötchen und Wraps mit Orangensaft, Milch und Kaffee im fürstlichen Gobelinsaal trafen wir uns mit vier Stadtführern des Vereins Stadtgidsen und lernten die spannende(n) Geschichten) Enschedes insbesondere der in großen Teilen wieder aufgebauten Altstadt kennen. Dann ging es, erfüllt von vielen wunderbaren Eindrücken von dieser sehenswerten Stadt, gegen 16.00 zurück nach Dortmund.

 

 

(Ein Bericht von Dr. Marion Grob. Fotos von Elke Niermann, Jutta May, Uschi Hauth)

 

Tagesfahrt nach Münster und Lüdinghausen

Die erste Tagesfahrt des Jahres 2024 führte uns am 24. Februar nach Münster in das LWL-Museum für Kunst und Kultur und im Anschluss nach Lüdinghausen zur Burg Vischering. Die Führung durch die Ausstellung „Nudes“ war ausgesprochen informativ und regte dazu an, sich weitere Gedanken über das Thema zu machen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil vor allem nackte Frauen auf den Gemälden zu sehen waren – und nur sehr selten von Frauen gemalt. Auf dieses Missverhältnis wies auch ein kleines Plakat der Guerilla Girls hin, die sich dafür einsetzen, dass Kunstinteressierte in Museen mehr Werke von Künsterinnen sehen können. Interessant zu erfahren war auch, dass zu Zeiten von Motiven aus der Bibel oder griechischer Mythologie die Bilder eine Geschichte erzählen sollten, in der auch die Nackheit gewissermaßen „begründet“ war. Das löste sich über die Jahrhunderte auf.

 

Nach dem Mittagsessen im Museumscafé ging es weiter zur Burg Vischering in Lüdinghausen mit ihrer neu entwickelten Dauerausstellung. Auch diese Führungen boten viel Wissenswertes und waren anschaulich, dabei ging es u.a. um die Bezüge der Burg und ihrer jeweiligen Herren zu den großen historisch-politischen Entwicklungen und Verwerfungen durch die Jahrhunderte. Besonders begeisterte die künstlerisch gestaltete Installation einer mittelalterlichen Tafel. Anklang fanden auch das Backhaus vor der Burg, aus dem heraus leckeres Brot verkauft wurde, und das kleine Burgcafé.

 

(Ein Bericht von Dr. Marion Grob. Fotos von Maren Beilke)

 

Kulturhistorische Reise nach Erfurt, Weimar und Thüringens Norden 2023

Am Mittwoch, den 30.08. ging die Reise los, hin zu Thüringens Landeshauptstadt und anderen sehenswerten Städten. Nach einem Mittagsimbiss in Duderstadt besichtigte die Gruppe als erstes das nahegelegene Grenzlandmuseum. Dieser Ort dokumentiert alle Aspekte der Grenze – vom Leben im Sperrgebiet über die Rolle der Stasi bis zu den Massenfluchten. Hier wurde uns deutlich in Erinnerung gerufen, dass die deutsch-deutsche Grenze mehr war als die Berliner Mauer. Nach dem gemeinsamen Abendessen im Hotel konnte Erfurts Altstadt individuell erkundet werden: sie liegt in unmittelbarer Nähe des Hotels und ist erst kürzlich zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt worden.
Der nächste Tag gehörte ganz der Landeshauptstadt Erfurt. Als Handelsmetropole gelangte die Stadt einst zu Wohlstand. Heute noch weist sie eine faszinierende Mischung aus Fachwerkbauten und steinernen Zeitzeugen auf, wie z.B. die Krämerbrücke. Ein Bummel unter dem Motto “Auf den Spuren Luthers“ führte zu dem Dom St. Marien, den Nachfolgebau der ersten von Bonifatius, dem Apostel der Deutschen, veranlassten Bischofskirche mit ihrer großen Freitreppe. Nach dem Mittagessen schloss sich eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn an. Weiter ging es mit einem Besuch der Alten Synagoge, der ältesten bis zum Dach erhaltenen Synagoge Europas. Bewundert werden konnte der 1998 bei Bauarbeiten gefundene „Erfurter Schatz“ sowie die 2007 in der Nähe entdeckte „Mikwe“, ein jüdisches Ritualbad.
Am dritten Tag stand Weimar auf dem Programm. Im Zentrum des Interesses stand hier das neue Bauhaus Museum Weimar. Es wurde 2019 anlässlich des 100 jährigen Jubiläums des 1919 in Weimar gegründeten Staatlichen Bauhauses eröffnet und präsentiert die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus Sammlung. Nach dem Mittagessen wurde mit einer Altstadt Führung das klassische Weimar entdeckt. Die Führung führte zu den Höhepunkten der klassischen Zeit und zu den Wirkungsstätten von Goethe, Schiller, Herder und Wieland. Der Tag wurde mit einem Rundgang unter dem Motto „ Demokratie aus Weimar“ abgerundet und führte uns entlang der Schauplätze der Nationalversammlung.
Am Samstag waren Gotha, die ehemalige Residenzstadt, und Mühlhausen, ehemals freie Reichsstadt im Norden Thüringens unser Ziel. In Gotha erwartete uns der größte Schlossbau Thüringens, das barocke Schloss Friedenstein mit herzoglichem Park. Nach Führung durch das Schloss, dem dazu gehörenden wunderschönen kleinen Theater in ebenfalls barocker Prägung samt intakter Schiebekulissen und dem Park ging es weiter nach Mühlhausen. Der Nachmittag begann mit einer Orgelführung “Bach hören“ in der Divi-Blasii-Kirche und setzte sich fort mit einem Besuch im Museum St. Marien. Die Stadtkirche Divi Blasii, die Hauptkirche in Mühlhausens Unterstadt wurde im 13./14. Jahrhundert erbaut. Wer das Gotteshaus heute besucht, ist umgeben von der Atmosphäre, wie sie Johann Sebastian Bach empfunden haben muss, der hier in den Jahren 1707/1708 als Organist wirkte. Dieser letzte Reisetag wurde wie gewohnt mit einem Sektempfang vor dem Abendessen beschlossen.
Auf der Rückfahrt nach Dortmund am Sonntag war Bad Frankenhausen unsere Zwischenstation. Hier konnten zwei höchst unterschiedliche Stätten deutscher Erinnerungskultur besichtigt werden. Am Vormittag bestaunte die Gruppe im Panorama-Museum das monumentale Bauernkriegspanorama. Nach dem Mittagessen ging es noch zu einer weiteren, ebenfalls monumentalen deutschen Gedenkstätte: zum Kyffhäuser Denkmal von 1896 mit dem Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. (angeblich wachend über Barbarossa...) Voll „monumentaler“ Eindrücke setzten wir die Rückfahrt fort, mit pünktlicher Ankunft in Dortmund!
(Ein Bericht unseres Mitglieds Anja Fischer, unterstützt von Manfred Klobes. Fotos von Marianne Pommrich)

 


Kulturhistorische Reise nach Potsdam und Brandenburg 2022

 

Vom 27. - 31.8. machten sich die Gruppe gut gelaunt auf, die verschiedenen Ziele zu erkunden. Schon auf der Hinfahrt gab es ein highlight mit der Besichtigung der Stiftskirche von 1135 in Königslutter, dem so genannten Kaiserdom Kaiser Lothars III. Ein beeindruckendes Kulturdenkmal der Romanik!

Der Sonntag begann mit einer kleinen Stadtrundfahrt durch Potsdam, die am Museum Barberini für den Besuch der Sonderausstellung pausierte: “Die Form der Freiheit. Internationale Abstraktion nach 1945“. Zwei großartige Führungen erschlossen uns die beiden wichtigsten Strömungen abstrakter Malerei zwischen Mitte der 1940er Jahre und dem Ende des Kalten Krieges: dem Abstrakten Expressionismus in den USA und der informellen Malerei in Westeuropa. Anschließend ging es zur Weltkulturstätte “Römische Bäder“ im Schlosspark Sanssouci. Die Stadtrundfahrt setzte sich fort mit einem Besuch am Lustschloss Belvedere. Von dessen Türmen gab es einen großartigen Blick über Potsdam und die Umgebung bis nach Berlin.

Wer Potsdam zum Ziel einer Reise wählt, darf Brandenburg, den Spreewald und das Havelland nicht versäumen. Das galt für die beiden letzten Tage. Montag ging es in die Kreisstadt Lübben im Biosphärenreservat Spreewald. Bei einem Rundgang erfuhr die Reisegruppe Etliches über die Entwicklung des Städtchens und des Spreewalds, dem sorbischen Teil seiner Bevölkerung und dem berühmten Sohn der Stadt, Kirchenmusiker Paul Gerhard. Höhepunkt war die knapp zweistündige Kahnfahrt über die Kanäle, Fließe und durch die kleinen Schleusen.

Am Dienstag war die drittgrößte Stadt des Landes Brandenburg, Brandenburg, das Ziel. Der Rundfahrt durch die 850 Jahre alte Stadt mit ihrem schönen Dom St. Peter und Paul schloss sich ein fabelhaftes Orgelkonzert in der Pfarrkirche St. Gotthard an. Erwartungsfroh ging es weiter nach Ribbeck, in dem Theodor Fontanes bedichteter, berühmter Birnbaum steht – heute ist es ein Nachfolger. Die fabelhafte Theatergruppe Frischling&Partner bescherte der Gruppe eine Ortsbegehung der besonderen und sehr humorvollen Art, ein weiteres wundervolles Highlight der Reise.

Auf der Rückfahrt nach Dortmund war Halberstadt die Zwischenstation. Hier steht einer der wenigen Kirchenbauten Deutschlands, die nach dem Vorbild französischer Kathedralen in reinster Gotik errichtet wurden: der Dom St. Stephanus. Anschließend stand die knapp tausendjährige Orgelgeschichte Halberstadts im Mittelpunkt, mit verschiedenen Klangbeispielen u.a. im Dom und der Martinikirche. Das John-Cage-Orgel-Kunstprojekt rundete den Zwischenstopp ab. (Ein Bericht unseres Mitglieds Dr. Marion Grob, Fotos von Jakob Eicher)