Im Laufe ihres über 110-jährigen Bestehens stiftete die Dortmunder Museumsgesellschaft zur Pflege der bildenden Kunst e.V. dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte zahlreiche wertvolle Objekte, davon einige mit der Unterstützung Dritter. Sie lassen sich in unterschiedliche Gruppen zusammenfassen. Wichtig war der Bezug der Stiftungen zu Dortmund, zu Westfalen und zum nordwestdeutschen Raum.
Alle diese Geschenke haben im Verlauf der Zeit den Wert von nahezu einer Million EURO erreicht.
Die 1998 erschienene Festschrift zum 90jährigen Jubiläum der Dortmunder Museumsgesellschaft erzählt die Geschichte des Vereins und stellt die bis zu diesem Zeitpunkt gemachten Schenkungen an das Museum vor. Die von Christiane Althoff, Ulrike Gärtner und Wolfgang E. Weick verfasste Publikation "Präsent. Zur Geschichte eines Fördervereins und seines Museums in Dortmund" ist im Museum für Kunst und Kulturgeschichte für 10,00 Euro erhältlich. Die nachfolgende Auflistung der Schenkungen wird kontinuierlich ergänzt.
In der Frühzeit des Museums war die Sammlungspolitik auf den Bereich "Kunst und Gewerbe" ausgerichtet. Erst nach und nach verlagerten die Aktivitäten sich auf die Kunst und die Kulturgeschichte. Kunstgewerbliche oder kunsthandwerkliche Objekte machen daher einen großen Bestandteil der Schenkungen der Museumsgesellschaft aus. Beim alten wie beim zeitgenössischen Kunsthandwerk liegen Entwurf und Ausführung in einer Hand. Bei den älteren Manufakturarbeiten wurden Kleinserien nach einem Entwurf in Handarbeit hergestellt. In diese Kategorie fallen Sammlungsstücke aus unterschiedlichen Materialbereichen. Auch die separat beschriebenen Silberarbeiten können dem Kunsthandwerk zugerechnet werden.
Die Schminkschatulle ist ein Geschenk aus dem Gründungsjahr der Museumsgesellschaft.
Es handelt sich überwiegend um Tafelgeschirr, aber auch ein Dortmunder Schützenbecher findet sich darunter.
Diese Gegenstände waren Bestandteil am Haushalt vornehmer, adeliger Personen oder der wohlhabenden Bürgerschaft.
Das Prunkstück ist das Trinkgefäß in Form eines Schiffes des 17. Jahrhunderts aus Nürnberg, das auf den festlich gedeckten Tischen und bei Empfängen nicht fehlen durfte.
Der Schützenbecher ist ein Geschenk anlässlich des fünfzigsten Jubiläums, das Trinkgefäß in Schiffsform stiftet die Museumsgesellschaft anlässlich ihres 90jährigen Bestehens.
Der kirchlichen Kunst lassen sich nur zwei Objekte zuordnen, die Madonna mit dem Kind und die kleine Paxtafel.
Die aus dem 15. Jahrhundert stammende Pax- oder Kusstafel aus Elfenbein zeigt die Szene der Verkündigung. Pax- oder Kusstafeln dienten als liturgisches Gerät zur stilisierten Weitergabe des Friedenskusses bei der Eucharistiefeier seit dem 13. Jahrhundert.
Die Madonna des 14. Jahrhunderts aus der Kirche zu Buldern wurde aus Anlass des 30jährigen Bestehens der Dortmunder Museumsgesellschaft (damals noch Dortmunder Museumsverein) zusammen mit weiteren Objekten aus der Familie von Büren gestiftet.
1927 wurde der erste Schrank, der Frankfurter Säulenschrank, gestiftet. Aus stadtgeschichtlicher Sicht ist dieses Objekt aus dem Besitz der alten Dortmunder Ratsfamilie Beurhaus eine Besonderheit.
Eher dem Vergnügungsleben zuzuordnen ist das Polyphon, das in Wirtshäusern die Gäste unterhielt. Das besonders aufwendig gearbeitete Stück ist ein Geschenk der Museumsgesellschaft zur Wiedereröffnung des Museums in der Hansastraße im Jahre 1983.
Die umfangreichste Erweiterung erfuhr die Abteilung Gemälde, die erst seit etwa 1910 aufgebaut wurde.
Zum Bestand gehören 21 Objekte, wobei nur noch die Malerei des 19. und frühesten 20. Jahrhunderts im Museum für Kunst und Kulturgeschichte verblieben ist, die übrigen Gemälde zeitgenössischer Künstler befinden sich heute im Museum am Ostwall. Fünf Gemälde sind vernichtet oder verschollen.
Alle vertretenen Künstler waren zum Zeitpunkt der Schenkung anerkannte Maler - so auch Andreas Achenbach, "Felsenlandschaft", 1838/39 -, wenngleich einige von ihnen in Vergessenheit geraten sind.
Die kleine Gruppe der Grafiken unterliegt besonderen konservatorischen Bedingungen, weshalb sie nur selten in der Ausstellung gezeigt werden.
Darunter ist der Kupferstich des Boetius Bolswert mit der Darstellung des reichhaltigen neuzeitlichen Kücheninterieurs; er wurde anlässlich der Eröffnung des Kochbuchmuseums gestiftet.
Die "Zeichenakademie des Baccio Bandinelli" von Enea Vico ist zugleich mit dem Polyphon zur Eröffnung des Museums in der Hansastraße geschenkt worden.
Die Plastik Meuniers ist ein Geschenk der Museumsgesellschaft aus Anlass ihres 70jährigen Bestehens.
Nur die "Jugend", das Geschenk zur Einweihung des ehemaligen Kunst und Gewerbemuseums am Ostwall im Jahre 1911, besteht aus Marmor, die übrigen Skulpturen sind aus Bronze.
Für die Abteilung Buchkunst, die aus konservatorischen Gründen wie die Grafik ebenfalls ein verborgenes Dasein führen muss, stiftete die Museumsgesellschaft drei Bücher. Diese sind mit Illustrationen Lovis Corinths, Richard Janthurs und Karlgeorg Hoefers versehen und Beispiele für kostbare und extravagante Buchillustrationen.