Bücher

Für die Abteilung Buchkunst, die aus konservatorischen Gründen wie die Grafik ebenfalls ein verborgenes Dasein führen muss, stiftete die Museumsgesellschaft drei Bücher, die mit Illustrationen Lovis Corinths, Richard Janthurs und Karlgeorg Hoefers versehen und Beispiele für kostbare extravagante Buchillustrationen sind.

Buchstaben

__________Schenkung 1985_________

Offenbach am Main, 1965 • Bütten; 22 Seiten (nicht nummeriert) • Werkkunstschule in Offenbach am Main, Auflage: 200 Exemplare Nr.: 200/11 • erworben aus Privatbesitz  

 

Auf acht Seiten sind die Buchstaben des Alphabetes zu einem Gedicht Hermann Hesses in handschriftlicher Form in Farbe wiedergegeben. Das Gedicht steht im „Glasperlenspiel“ und ist der Ausgabe des Suhrkamp Verlages, Frankfurt/Main entnommen.

Die Buchstaben stammen von Karlgeorg Hoefer (Lebensdaten unbekannt).


Das Dschungelbuch

__________Schenkung 1985_________

Berlin, 1921 • Bütten; 75 Seiten • Verlag Fritz Gurlitt Auflage 250 Exemplare Nr.67/250 • erworben aus Privatbesitz   

 

15 ganzseitige Original-Lithographien von Richard Janthur begleiten den Text zu Rudyard Kiplings Dschungelbuch.

 

Richard Janthur (geb.1883 in Zerbst, Sterbedatum unbekannt) studierte an der Kunsthochschule in Breslau. Seit 1908 lebte er in Berlin. Seine Malerei und Grafiken, durch die er hauptsächlich bekannt wurde und die meistens in klassischen Texten vorzufinden sind, deuten in expressionistische Richtung.

Typisch für Janthur ist ein sehr persönliches System der Linienführungen in schwarzweißen Kontrasten voller innerer Spannungen. Seine ausdrucksstarken Werke wurden unter den Nationalsozialisten verfemt; als Nichtarier blieb ihm nur die Emigration.


Die Nachtwache des Bonaventura

__________Schenkung 1985_________

Lovis Corinth (geb.1858 in Tapiau/Ostpreußen, gest.1925 in Zandvoort/Holland) studierte von 1876-80 an der Königsberger Akademie, die Zeit von 1880-84 verbrachte er in München, danach wechselte er nach Paris an die Academie Julian.

1901 zog er nach Berlin. Dort wurde er Vorstandsmitglied der Berliner Sezession, 1911 deren Vorsitzender. Vier Jahre vor seinem Tod erlangte er die Ehrendoktorwürde der Universität Königsberg, 1925 wurde er Ehrenmitglied der Berliner Akademie.

Nach einem Schlaganfall im Jahre 1911, von dem er sich nie ganz erholte, befasste er sich auch mit Buchillustrationen. Sein Werk zeigte von diesem Zeitpunkt noch mehr Innerlichkeit und einen schärferen Ausdruck, eine Verwandtschaft zum Expressionismus.

 

In den vorliegenden Buchillustrationen sind die Bildinhalte aufgrund der düsteren Darstellung nicht immer sofort zu erkennen. Die Bilder wirken bedrückend und verwirrend.